Salz: Heilmittel und Hausmittel

Salz ist seit altersher auch ein Heilmittel

Von Plinius in der römischen Antike über Hildegard von Bingen bis zu Pfarrer Kneipp wurde Salz als Heilmittel eingesetzt. Schüßler-Salze haben mit Salz nur dem Namen nach etwas zu tun. Das vermutete Wirkprinzip beruht auf Homöopathie und ist wie diese eine esoterische Gelddruckmaschine. Die desinfizierende Wirkung von Salz wird nicht nur bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln genutzt. Im Altertum wurde es sogar zum Desinfizieren von Wunden verwendet, die Methode ist aber eher was für die ganz Harten. In der Aquaristik werden Gerätschaften in Salzwasser getaucht, um Krankheitserreger nicht in andere Aquarien zu verschleppen.

Vorsicht! Egal ob leichte oder ernsthafte Krankheiten, Du solltest immer einen Arzt zu Rate ziehen (auch wenn die meistens auch nur raten) und auch unterstützende alternative Begleittherapien mit ihm absprechen. Kinder reagieren viel empfindlicher auf die übermäßige Aufnahme von Salz. Von einer oralen Einnahme von Salzlösungen sollte bei ihnen abgesehen werden und bei Mundspülungen sichergestellt werden, dass sie diese nicht schlucken.

Salzwasser gurgeln

Halsschmerzen und Husten ade
Meersalz

Einen ode zwei Teelöffel Salz in einem Viertelliter Wasser auflösen und gurgeln beziehungsweise den Mund- und Rachenraum damit spülen. Das hilft bei leichten Halsschmerzen oder Problemen mit dem Zahnfleisch oder Mundschleimhäuten. Ein Kräutertee aus Salbei, Rosmarin, Thymian und Kamille wird mit 5% Salz zu einer Mundspülung, die nicht nur bei Mundgeruch eine gute und preiswerte Alternative zu industriellen Mundspülungen ist.

 

vgwort

Solebäder

gut für die Haut, Atemwege und den Stoffwechsel
Badesalz

Ab einem Salzgehalt des Badewassers von 2 % spricht man von einem Solebad, mehr wäre sogar noch besser. Es ist bei allerlei Hautproblemen lindernd, besonders bei Schuppenflechte und anderen Entzündungsreaktionen. Feinste Partikel (Aerosole) gelangen dabei bis in die Atemwege wobei sie die Sekretion und Selbstreinigung fördern. Für die Anwendung Zuhause kommt das eher nur Gelegentlich in Frage. Denn selbst wenn man nur 100 Liter in die Wanne laufen lässt, werden mindesten 2 kg gutes Salz benötigt, bei 50 l Wasser und einem Kilo Salz möchte ich zwar nicht mehr von "baden" sprechen erfüllt aber auch seinen Zweck.

Normales (und billiges) Speisesalz ist nicht optimal, da es oft mit Zusatzstoffen wie Rieselhilfen und Flourid angereichert wird. Ein naturbelassenes Meersalz (Sel gris = graues Salz) oder natürliches Steinsalz kosten dann doch einige Euro. Die Temperatur sollte bei 30 bis 35°C liegen und nach dem Bad sollte man sich nicht trocken rubbeln, möglichst an der Luft, sehr gut auch im Freien, auf natürliche Weise trocknen lassen. Wer von Schweißfüßen geplagt ist, dem kann ein Fußbad mit Sole und eventuell etwas zugesetztem Salbeitee Linderung verschaffen.

 

Solewaschungen

Die Alternative zum Solebad
Solewaschung

Waschungen mit salzhaltigem Wasser sind günstig und schnell gemacht, dadurch eine gute Alternative für den, der nicht das Glück hat in der Nähe einer Solequelle zu wohnen. Für eine 5-%-ige Solelösung reichen bei einem halben Liter Wasser schon 25 g Salz, etwa drei Esslöffel voll. In warmen Wasser löst sich das Salz besser auf und so temperiertes Wasser ist auch angenehmer auf der Haut. Auf ein Handtuch stellen und die Haut damit großzügig benässen, an der Luft trocknen lassen. Vorzugsweise dafür ein naturbelassenes grobes Meersalz und eine ausreichend große Kunststoffschüssel verwenden. Gegenüber Metallen ist Salzwasser sehr aggressiv, was bei metallenen Schüsseln zu Rost führen kann. Hochwertiger Edelstahl ist ebenfalls geeignet sollte aber umgehend mit reichlich Leitungswasser gereinigt werden. Statt Faulenzen auf dem Balkon nehmen wir eine Schüssel mit Salzwasser und einen Waschlappen mit und machen eine Balneophototherapie - gell.

 

 


Salzhemd, Salzsocke und Salzwickel

Salzsauna minimalistisch
Salzhemd

 

Für diese Anwendungen werden entsprechende Textilien in 3 bis 5-%-ige Sole getaucht, ausgewrungen und angezogen oder Körperteile damit umwickelt. Etwas trockenes darüber ziehen und in große Handtücher oder Decken einwickeln und es sich 20 bis 30 Minuten gemütlich machen. Nach einiger Zeit beginnt man ordentlich zu schwitzen.

Neben den üblichen positiven Wirkungen auf die Haut kann man die Wohltaten einer Sauna dazu addieren. Bei beginnenden grippalen Infekten kann diese Anwendung das Ruder vielleicht noch herum reißen. Wer glaubt er oder sie habe Schlacken im Körper, kann sie damit auch loswerden, das möchte ich aber nicht weiter bewerten. Aber auf jeden Fall sollte man bezüglich seines Kreislaufs etwas aufpassen und es nicht übertreiben. Wenn man schon geschwächt ist, sollte jemand zu Stelle sein, der einem helfend die Hand reichen kann. Nach dem Salzsaunagang duschen, eventuell eine Wechseldusche zum Abschluss und wenigstens eine Stunde ausruhen.

 

Inhalationen

Salz Nasenspray Ab damit in die Nase und Bronchien
Ob bei einer Inhalation mit einer Schüssel dampfenden gesalzenen Wasser auch genug davon in die Atemwege kommt, erlaube ich mir zu bezweifeln, da scheint die wohltuende Wirkung von Wasserdampf wohl die größte Wirkung zu liefern. Nicht jeder hat die Möglichkeit an den Ufern sturmgepeitschter Küsten seinen Spaziergang zu machen, um die Salzaerosole in die Lunge zu kriegen. Gradierwerke waren einst dazu gebaut worden, um die geförderte Sole zu reinigen und zu konzentrieren bevor sie weiterverarbeitet wurde. Gradierwerke sind große Reisigwände, die mit Sole berieselt werden und so feinste Tröpfchen in die Umgebungsluft verteilen, leider sind diese in Deutschland eher selten. Eine praktikable Lösung für den Hausgebrauch ist es 5-%-ige Salzlösung in Nasenprayfläschchen zu füllen und den Nebel einzuatmen, Brillen vorher abnehmen, das vergesse ich auch immer wieder. Kleine Flaschen (z.B. 30, 50 oder auch 100 ml) und Pumpaufsätze gibt es günstig in Apotheken.

In Apotheken, Drogerien und teils auch bei Discountern gibt es Meersalznasensprays zu kaufen. Mit einem Teelöffel naturbelassenem Meersalz und einem Viertel Liter (abgekochtes) Wasser (ca. 2-%-ige Salzlösung) lassen sich diese auch einfach selbst anmischen und in eine alte Nasenprayflasche oder eine Pumpflasche aus der Apotheke füllen.

Nasendusche

Nasendusche

Bitte mal durchspülen
Manche haben davor ungefähr soviel Panik wie wenn der Zahnarzt mit einer Hilti (Schlagbohrmaschine) kommt und für andere ist es ein unverzichtbares tägliches Ritual. Angangs ist es zugegeben etwas ungewohnt sich Wasser in ein Nasenloch laufen zu lassen und aus dem anderen heraus. Durch die verwendete physiologische Kochsalzlösung (0,9% Salzgehalt) werden Pollen, Krankheitserreger und Verschmutzungen heraus gespült und können keinen Schaden mehr anrichten. Einfach in der Handhabung, wenn auch relativ teuer sind fertige Tütchen mit Nasenspülsalz von 2,25 g, die Menge ist auf das Volumen der meisten Nasenduschen abgestimmt. Alternativ kann man auch die gleiche Menge eines naturbelassenen Salzes ohne Zusätze, etwa ein halber Teelöffel, dafür verwenden. Das Salz wird in handwarmen Wasser aufgelöst. Viele HNO-Ärzte empfehlen regelmäßige Nasenspülungen, manche sind vor allem bei Dauergebrauch eher skeptisch. Bei einem beginnenden Schnupfen ist es meiner Erfahrung nach sehr hilfreich, ist der Schnupfen voll ausgeprägt sind die Schleimhäute meist schon zu stark geschwollen und vernünftiges Spülen ist kaum noch möglich.

Zu kaltes Wasser oder solches ohne Salz sollte nicht verwendet werden, da dies die Schleimhäute schädigt. Manche spülen täglich, was ich persönlich jedoch zu viel finde, zwei- bis dreimal wöchentlich genügen im Normalfall. Allergiker oder Menschen die großer Staubbelastung ausgesetzt sind können dies für eine gewisse Zeit auch mehrmals täglich machen. Wo wir schon bei der Pflege der Nase sind, diese sollte auch regelmäßig geschmiert werden. Die Pharmakonzerne bieten dazu unglaublich teure Spezialsalben an. Mein HNO hat mir dazu einfache weiße Vaseline empfohlen von der eine 100 g Tube 2 bis 3 Euro kostet, das ist auch der Preis der Nasensalben allerdings bekommt man da höchstens 2 bis 3 Gramm in einem Mini-mini-Tübchen! Auf Tiegel und Töpfchen sollte man hierbei aus hygienischen Gründen verzichten.

Zahnhygiene

Zähne putzen

Schön die Beisserchen schrubben
Schon zur Zeit der römischen Antike wurde unter anderem aus Salz, Essig und Honig eine Zahnpasta ähnliche Substanz gemischt und für die Zahnreinigung verwendet. Und noch heute gibt es Menschen die auf Zahnsalz schwören. Es gibt mehrere Patente, die Kochsalzlösung als desinfizierende Spülung bei Gingivitis (Entzündung der Zahnfleischtaschen) und Parodontitis zum Inhalt haben. Da der Zahnschmelz eine höhere Härte aufweist als Salzkörner sollten es zu keiner Schädigung kommen, wer da kein Risiko eingehen möchte kann seine Zahnbürste in eine gesättigte Salzlösung tauchen und sich damit die Zähne putzen. Für die Lösung reichlich Salz in ein Glas geben und mit Wasser auffüllen, nach einigen Stunden ist die konzentrierte Sole fertig. Als Deckel einen großen Korken oder Schraubgläser mit Kunststoffdeckel verwenden. Salzwasser ist gegenüber Metallen sehr aggressiv! Deine Zähne bzw. den Mund spülst Du nach dem Putzen mit normalem Leitungswasser.

Übrigens gibt es sogar Zahnärzte, die die Meinung vertreten dass es egal ist, mit was man sich die Zähne putzt - auch ganz ohne Zahnpasta oder dergleichen. Man muss dann halt länger schrubben und dazu eignen sich nicht nur Zahnbürsten, sondern auch fasrige Holzzweige. Für nicht wenige Menschen gehören industriell hergestellte Zahnpflegemittel auf die Giftstoffdeponie.

Salzpeeling

Salz auf meiner Haut
Ob einfach so zur Entspannung und alte Hautschuppen loswerden oder zur Verbesserung von Akne, Altersflecken oder Pigmentstörungen (so heisst es zumindest) ein Salzpeeling lässt sich vielfältig einsetzen. Natürlich gibt es auch hier (teure) Fertigprodukte oder die Möglichkeit sich dieses selber zu mischen. Nicht zu grobes Meersalz mit einem beliebigen Öl (Oliven- oder Sonnenblumenöl, Mandel- oder Sesamöl, und und und) gut mischen und nach belieben mit Duftölen und Kräutern oder getrockneten Blüten veredeln. Erst duschen um den Dreck loszuwerden und dann mit dem Salzpeeling einmassieren, etwas einwirken lassen und dann nochmals duschen. Im Gesicht ist Vorsicht geboten, da dies gelegentlich zu starken Reizungen führen kann. Empfehlenswert ist auch eine Antirutschunterlage in der Wanne oder Dusche, was nützt zarte Haut wenn Kopfschmerzen oder gar gebrochene Knochen die Folge davon sind.

Hausmittel

Da staunt sogar Oma
Auch hartnäckig eingebranntes in Pfannen, Töpfen und Auflaufformen lässt sich mit einer Mischung aus Salz (ganz billiges) und Essig (ebenfalls den billigsten) gut lösen. Reichlich Salz hinein streuen und gerade so viel Essig zugeben, dass sich das Salz auflöst, nach ein paar Stunden einweichen spülen. In stinkende Abflüsse ein paar Löffel Salz geben und einwirken lassen. Silberbesteck und andere Silberteile werden schnell wieder schön, wenn man sie auf etwas Alufolie ins Spülbecken legt, ein paar Löffel Salz und heißes Wasser dazu gibt. Nach etwa einer halben Stunde das Wasser ablaufen lassen und mit einem Baumwolltuch trocknen und etwas nachpolieren. Salz auf einem Spültuch ersetzt aggressive Scheuermittel. Duschvorhänge sollen weniger für Schimmel anfällig sein, wenn man sie über Nacht in starkem Salzwasser einweicht und dann trocknen lässt. Dass sich Rotweinflecken auf Tischdecken und Polstern mit Salz entschärfen lassen, hat sich vielleicht schon rumgesprochen.